Lügen sind wie die fiesen kleinen Cousins der Wahrheit – immer bereit, sich in den Vordergrund zu drängen und die Show zu stehlen.
Aber keine Sorge, in diesem Artikel erfährst Du, wie Du diese Schwindler entlarven kannst, ganz ohne Lügendetektor und Polizeiverhör.
Die Polizei und ihre Tricks
Wenn die Polizei jemanden verhört, haben sie ein Arsenal an Techniken, oder nennen wir sie lieber Tricks parat, um Lügen aufzudecken. Aber Du brauchst keine Handschellen und auch kein Verhörzimmer, um Lügen zu entlarven.
Eine gute Methode ist, auf Illustratoren zu achten.
Illustra-was?
Illustratoren sind redebegleitende Gesten, sie verraten oft mehr als Worte. Fehlen sie oder wirken unnatürlich? Bingo! Das könnte ein erster Hinweis auf eine Lüge sein. Achte außerdem auf den Detaillierungsgrad einer Aussage. Werden ungewöhnliche Details genannt, wie z.B. „es war komisch, dass die Tür nur Außen ein Schloss hatte“, spricht das eher dafür, dass jemand die Wahrheit sagt.
Körpersprache: Der Körper lügt nicht!
Kennst Du das Gefühl, wenn jemand Dir etwas erzählt, aber sein Körper sagt etwas ganz anderes? Das nennt man Inkongruenz.
Worte und Taten passen nicht zusammen, und genau hier liegt die Wahrheit oft begraben. Also, immer schön die Körpersprache checken!
Oder hast Du schon mal etwas vom Mikroexpressionen, auch Mikromimik genannt, gehört? Unbewusste, nicht kontrollierbare Muskelbewegungen, die oft mehr verraten, als dem Betreffenden lieb ist. Bekannt wurden diese insbesondere durch die Serie „Lie to me.“
(Der Geheimcode unseres Gesichts | Beobachter).
Lügen machen Stress, und Stress hinterlässt Spuren – vor allem am Körper. Erröten, stottern, zappeln, schwitzen – alles Anzeichen dafür, dass jemand unter Druck steht. Aber lügt die Person deswegen auch? Mit Nichten! Denn auch die Wahrheit kann sehr belastend sein und zu genau den beschriebenen Symptomen führen.
Wenn die Hände plötzlich klatschnass sind oder die Blinzelrate in die Höhe schnellt, könnte auch das natürlich ein Hinweis dafür sein, dass jemand nicht ganz ehrlich ist.
Auch die Art, wie jemand spricht, ist ein Verräter
Ein weiteres verräterisches Zeichen: der Redefluss
Lügner stottern öfter, sprechen langsamer (weil sie sich ihre Geschichte erstmal zurechtlegen müssen), machen Versprecher und haben Wortverzögerungen. Sie versuchen verzweifelt, ihre Geschichte zusammenzuhalten und glaubwürdig zu wirken, aber auch diese Zeichen sind verräterisch.
Cluster und komplexe Geschichten
Profis achten nicht nur auf ein Signal, sondern auf eine ganze Gruppe von Hinweisen – Cluster genannt. Diese fügen sie dann zu einem Bild zusammen. Und nur damit lässt sich grob feststellen, ob jemand lügt. Aber Vorsicht, wir wissen nie, warum, er oder sie das tut. Dazu später mehr.
Eine weitere gute Technik: Lass die Person ihre Geschichte rückwärts erzählen. Wenn jemand lügt, fällt es ihm schwer, die Geschichte in umgekehrter Reihenfolge zu erzählen, weil das Gehirn auf Hochtouren arbeiten muss. Denn ich habe das, was ich erzähle ja nicht erlebt. Lass die Geschichte wiederholt erzählen und achte auf abweichende Details. Wie war das noch mit der Tür, hatte die nun nur Außen oder nur Innen ein Schloss?
Lügner versäumen es zumeist, vermeintlich unwichtige Details zu erwähnen. Eine Krawatte mit roten Streifen am Unfallort findet Erwähnung, wenn ich diese gesehen habe und die Erinnerung eine Emotion in mir auslöst. Umgekehrt können aber auch unnötig komplexe Geschichten auf eine Lüge hinweisen. Diese Verbaldiarrhoe dient dann dazu, den Zuhörer zu überwältigen und von der eigentlichen Lüge abzulenken.
Merke: Je mehr jemand sich um Kopf und Kragen redet und in sich wiederholende Widersprüche verwickelt, desto wahrscheinlicher ist es, dass er etwas verbergen will.
Faktencheck: Überprüfen und entlarven
Am Ende des Tages geht es darum, die Aussagen zu überprüfen und zu sehen, ob sie standhalten.
Stelle gezielte Fragen, um Widersprüche aufzudecken. Lügner werden oft nervös und verstricken sich in Widersprüche, wenn sie unter Druck gesetzt werden.
Mit diesen Tipps und einem scharfen Auge bist du den Lügnern immer einen Schritt voraus.
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